Dienstag, 14. August 2012

Mein Abschied aus Azara

So schnell vergeht ein Jahr! Gerade noch kam es mir vor, als sei ich in Deutschland ins Flugzeug gestiegen und schon muss ich wieder nach Hause fahren. Ein Jahr ist ich viel Zeit -  vor Allem, wenn es sich um eines der schönsten, bereichernsten und aufregensten Jahre des Lebens handelt.
Ich mit Azara-Flagge
Ein Jahr aber vor allem, in dem viele fremde Menschen zu meinen Freunden geworden sind - ich habe die Leute von Azara sehr lieb gewonnen.
Genau diese Menschen waren es, die ihre Glücklichkeit über unser geteiltes Jahre zum Ausdruck bringen wollten - und mir mit einer wunderbaren Abschiedsfeier einen der schönsten Abende meines Lebens bescherten. Wochen vorher wurde schon getuschelt, ich wurde rausgeschickt, Vorbereitungen wurden getroffen. Davon durfte ich natülich nichts wissen. Die Feier selbst jedoch übertraf sogar meine kühnen Erwartungen.
Lukas übergibt mir das Licht - Es soll mir den Weg weisen.
Natürlich begann dieser wunderbare Abend mit einer Messfeier in der vollen Kirche, Thema "Freundschaft". Alles war auf meinen Abschied zugeschnitten und bei der Gabenbereitung wurden mir schöne Geschenke von meinen Azara-Freunden übergeben.
Gleichzeitig nutze ich diese Messe, um ein Rede zu halten. Das Wort "Gratitud" drängte sich mir dabei ganz besonders auf. Es heißt übersetzt "Dankbarkeit".

Meine Gaben. Besonders schön waren das Mateset, der Hut und der wunderbare "Poncho", ein traditionelles Kleidungsstück
Ebenfalls mit von der Partie waren Jonas (rechts), mein MaZ-Vorgänger, der zu Besuch in Azara war, und Miguel (links), MaZ in Buenos Aires vor fünf Jahren und gerade mal wieder zu Besuch in seiner zweiten Heimat.
Mit Miguel, Jonas und meiner Gitarre nach der Messe.
Nach der Messe ging es dann gleich weiter. Tagelang wurde mir befohlen, mich vom Pfarrsaal fernzuhalten, warum auch immer. Der Grund ergab sich dann, als wir für die Abschlussfeier rübergingen. Unsere Pfarreifreunde hatten ihn großartig geschmückt und ein Festmaal vorbereitet. Alle Freunde und Gruppen aus dem Jahr waren gekommen, es war einfach schön.
Auf meinem Ehrenplatz beim Fotoshooting mit Dankesbotschaft im Hintergrund.
Für die tolle Musik sorgte unsere Band.
Nach einem letzten und in vollen Zügen genossenem Asado, kam es dann zu einer Abschiesbegegnung mit allen Gruppen, mit denen ich zusammengearbeitet habe. Ich hätte nie gedacht, dass ich von alle tolle Geschenke bekomme: Band, Jugendgruppe, Caritas, Lithurgiekreis, Katecheten, Messdiener, Servidoras del Templo  - von allen gab es Geschenke. Zum Glück hatte auch ich mich seit Wochen um Geschenke für sie gekümmert.

Hier seht Ihr einige der vielen "letzten" Gruppenfotos:
Meine Messdienergruppe
Meine Jugendgruppe
Die Caritas
Der Lithurgiekreis
Die Band
Und zum Schluss unsere tolle Männer-WG, mit der wir so viele schöne Abende geteilt haben: Enrique und Raul.
Ungläubig schaute ich schließlich auf eine Menge Handwerkskunst: Ein Wanduhr, 2 Wappen aus Azara, Stiftehalter, Zwei gerahmte Bilder, ein Ehrenzertifikat, Azara-Flagge, Argentinien-Trikot, Mate, und und und. Einzige Sorge in dem Moment war das Übergepäck beim Rücklug;-).

Mich hat diese Feier sehr gerührt. Es freut mich, dass die Menschen hier nicht nur eine Bereicherung für mich waren, sondern ich in ihren Herzen ebenfalls die ein oder andere Spur hinterlassen durfte.
Und das darf natürlich nicht fehlen: Die Torte! Angeschnitten mit Laura,

 meiner besten argentinischen Freundin.
Ein besonders wichtiges Geschenk von mir war das für Enrique - weil er für mich ein bewonders wichtiger Mensch geworden ist. Wie jeder MaZler, reihte auch ich mich in die Tradition ein, in einer Kollage unsere gemeinsame, wunderbare Zeit festzuhalten.

zu Deutsch "DANKE für ein unglaubliches Jahr und eine unglaubliche Freundschaft"
Am nächsten Mittag stand dann endgültig die Abfahrt an. Vollgepackt mit Gepäck verabschiedete ich mich von dem letzten "Abschiedskomitee" und musste schon die ein oder andere Träne verdrücken.

"Adios, hasta pronto!"
Die gute Nachricht jedoch: Es war zunächst kein Abschied aus Lateinamerika. Denn Enrique fuhr mit mir. Und vor der Fahrt nach Deutschland stand noch ein 2-wöchiger Trip nach Kolumbien an, wo Enrique fast 30 Jahre gearbeitet hat. Die Gründung der Missionsprovinz Kolumbien hat 50-jähriges Jubiläum. Und da er Mitgründer ist, durften wir natürlich nicht fehlen. So war der Abschied also nicht ganz so hart:-).

Liebe Grüße!
Daniel