Sonntag, 4. März 2012

Zwischenseminar in Eldorado und mein "fünfter", echter Geburtstag

Hola otra vez!    (Hallo mal wieder)

Wie die Zeit vergeht! Nun schaue ich auf meinen Blog und muss etwas verschämt feststellen, dass ich schreibfaul geworden bin. Kaum zu glauben, dass die Halbzeit längst überschritten ist. Doch das Gefühl verfliegendender Zeit sagt mir auch, dass es mir weiterhin gut geht hier in Azara:-).
Nun will ich gerne mal wieder berichten, was es hier so spannendes gegeben hat. Es ist doch einiges.

Besuch von Lisa und Lukas

Enrique und ich trinken mit Lisa und Lukas den Tereré, um die Hitze besser zu überstehen.
Vor wenigen Wochen bekam ich erfreulichen Besuch von zwei guten Freunden, ebenfalls Steyler MaZler: Lisa und Lukas aus Chile. Die beiden waren auf Rundreise und ließen sich da einen Abstecher in unser schönes Azara natürlich nicht nehmen. Das große Glück bei der Sache: Ausgerechnet an dem Wochenende gab es bei uns die berühmte "Fiesta de la Mojarrita". Eigentlich "Fiesta eines Fischchens" ist dies doch viel mehr ein Volksfest mit viel Musik, Essen und sogar Misswahlen.
Hochachtung vor den Mädels, die bei 14°C im Bikini vor hunderten von Leuten posieren. 
Bei der "Miss-Mojarrita"-Wahl (heißt wirklich so), hatte ich dann eine ganz besondere Ehre: Als Abgeordneter der Pfarrei war ich einer der vier Juroren und musste die schwerwiegende Entscheidung treffen, welches Mädchen sich mit diesem Ehrentitel küren darf.
Da unsere Pfarrei einen Empanada-und Getränkestand hatte, war natürlich unsere Hilfe fest eingeplant. Für Lisa und Lukas war von Entspannung nicht die Rede, es musste fleißig gebacken und verkauft werden!
Lisa und ich beim Empanadas formen.
Das fleißige Thekenteam der Parroquia. In der Mitte ist noch Miguel zu sehen, Novitze bei den Steylern in Argentinien.
Insgesamt hatten wir gemeinsam drei wunderbare Tage und viel Zeit, uns auszutauschen. Leider ging es aber schon bald weiter, denn es standen schon wieder andere Ereignisse auf dem Programm. Lukas und Lisa setzten ihre Rundreise gen Iguazu-Wasserfälle fort, ich fuhr zum Zwischenseminar nach Eldorado.

Das Zwischenseminar in Eldorado

Kaum zu glauben aber wahr: Die Halbzeitreflektion stand an. Gemeinsam mit circa 20 anderen deutschen Freiwilligen aus ganz Argentinien und Paraguay verbrachten wir eine Woche in Eldorado, um unsere Erfahrungen auszutauschen und einen Blick auf die zweite Hälfte zu werfen. Von allen aus unserer tollen Gruppe hatte ich mit 6 Stunden die wohl kürzeste Anreise, manch anderer war drei Tage unterwegs.
Unsere Fidele FSJ-Truppe vor unserem Haus im Dschungel.
Unser Tagungshaus "Cepami" lag mittem im Dschungel und an einem schönen Bach zum Baden. Die Woche war herrlich. Es blieb viel Zeit für Gespräche und Erholung. Doch auch auch viele Denkanstöße und vor allem beherzte Diskussionen konnte uns diese Woche geben. Jedenfalls war es toll sich auszutauschen und sich hier und da mal in der Erfahrung eines anderen wiederzufinden.

Abendliches Programm: Uno und Brama (Bier), eine gewagte Kombination
Abends ließen wir dann mit einer Runde Uno, der ein oder anderen Flasche Brama oder gemeinsamer Musik die Abende ausklingen. Der Himmel war dabei dank geringer Beleuchtung stets sternenklar, in der nächtlich  frischen Luft lag der Duft des Urwaldes und die dessen Geräusche....wunderbar!
Ja, dieses Foto ist echt - und das ist nur ein Teil des Ganzen!

Highlight der Woche war dann aber sicherlich der Ausflug, bei dem wir dann den Urwald verließen, es sollte zu dem großen Naturwunder gehen: Iguazu!
Ich kannte zwar schon die brasilianische Seite der Wasserfälle, die Argentinische jedoch, welche wir besuchten, nicht. So war es für mich nochmal richtig spannend, denn beide Seiten ergänzen sich gut. Leider, leider gab es natürlich viel zu viele Turisten und viel zu wenig Zeit.
Hier seht ihr mich vor einem der größen Naturschauspiele der Welt, dem "Garganta del Diabolo", der "Schlund des Teufels". So wird der Ort bei den Wasserfällen genannt, bei dem man direkt über den runterstürzenden Wassermassen steht.
Im Nu ging also auch diese Woche vorüber und ich kehrte zurück in mein liebes Azara. Dabei hatte ich nicht nur Matthias (MaZler aus Buenos Aires von uns Steylern), sondern auch dem MaZ-Koordinatur Markus im Schlepptau. Beide ließen sich die Gelegenheit nicht nehmen, uns für ein paar Tage zu besuchen, waren sie doch schon in der Nähe...wieder mal sehr schön!

Mein Geburtstag, endlich Fünf!

Diese Woche ereignete sich dann ein ganz besonderes Ereignis, das es tatsächlich nur alle 1461 Tage oder 4 Jahre gibt: Ich feiere Geburtstag. Es hat sich hier auch rumgesprochen, dass ich ein Schaltjahrskind bin und so wurde mir ein wunderbarer fünfter (oder halt fünf mal vier gleich 20ster Geburtstag) gegeben.

(von links) Coco, Raul, Christian, Enrique, ich, Laura und Abel stoßen gemeinsam an. Direkt nach dem Foto war es dann wieder dunkel: Stromausfall.
Zunächst sah alles nach einer ganz großen Feier aus, alle Welt wurde von unseren Freunden eingeladen, um am Abend zu feiern. Sicher wäre das sehr schön geworden, aber leider wollte Petrus nicht. Den ganzen Tag hat es in Strömen geregnet und natürlich war somit auch der Strom weg, damit war das Thema natürlich erledigt. Dennoch gab es einen schönen Geburtstag im kleinen Kreis, der mir viel Freude bereitet hat.
Und zwei Tage darauf gab es dann sogar nochmal die eine zweite, etwas größere Feier mit circa 25 Gästen, sozusagen als ausgleich dafür, dass es mit der ganz großen Feier nicht geklappt hat. So bin ich also gut in meine 20er Jahre gekommen.

Was es sonst noch gibt

  • Mit der Jugengruppe haben wir in letzter Zeit viele schöne Aktivitäten unternommen. Neben den üblichen Treffen gab es Ausflüge und Zusammentreffen mit anderen Jugengruppen aus der ganzen Region. Hier waren wir in San Jose, circa 50km von Azara, bei einer großen, zweitägigen Distriktzusammenkunft.
Könnt ihr mich finden? (Hinweis: In der Woche zuvor hatte eine Friseuse wenig erbahmen mit mir).
Hier sind wir auf einer Jugendfeier letzte Woche, die in Azara veranstaltet wurde.
  • Es gibt ein ein unglaublich wichtiges Projekt, welches ich euch bis jetzt noch gar nicht vorgestellt habe. Padre Enrique baut, in erster Linie mit viel deutscher Hilfe,ein Altenheim hier in Azara. Der Bau ist schon sehr fortgeschritten und soll am 15. August dieses Jahres eingeweiht werden. Es ist eines der Wichtigsten Projete des Dorfes und ein wunderbarer Bau. Hier ist das Bild:
Selbst in Deuschland würde man sich über ein so schönes und großzügiges Heim freuen. Es wird einmal circa 25 alten Mitmenschen Platz bieten.
  • Und dann möchte ich noch stolz verkünden, dass ich meinen vorlauten Gitarrenplan durchgezogen habe! Viele Siestas habe ich dafür aufgeopfert zu üben und nun kann ich schon so manches Lied begleiten und habe dabei sehr viel Freude;-)
Was demnächst ansteht

Und als wenn das alles nicht schon schön genug wäre, es geht gleich ganz toll weiter. In einer Woche fahre ich nach Buenos Aires, um Matthias, auch MaZler der Steyler, zu besuchen. Ebenfalls werde ich dort meine Schwester vom Flughafen abholen und mit ihr Buenos Aires anschauen. Später kommt dann meine Familie ebenfalls nach Argentinien und alle zusammen werden wir gemeinsam hier in Azara Ostern feiern...und später noch eine Woche reisen.

Ich wünsche Euch in Deutschland indes alles Gute, freue mich auf ein Wiedersehen!

Und vielen Dank für die vielen lieben Geburtstagsglückwünsche!

Muchos saludos,
Daniel